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Endlich darf ich altklug sein

Es wurde aber auch Zeit! Schon als Kind bezeichnete man mich gelegentlich als “altklug”. Altklug sind Kinder, die alles besser wissen oder zu jedem Thema etwas beizutragen haben. Ich konnte mich nie zurückhalten. Hatte immer ein kleines Plappermäulchen und gab gern überall meinen Senf dazu. Bevor ich laufen konnte, war ich bereits sehr gesprächig. Vielleicht konnte ich sogar schon singen.

Das frustrierte Eltern und Lehrer gleichermaßen.

Bestes Beispiel:

Sabine reist mit den Eltern im Zug von A nach B. Ein Fahrgast sagt: “Du hast aber einen schönen Koffer!” Sabine antwortet: “Das ist gar nicht mein Koffer. Den haben wir von Tante Waltraud ausgeliehen.”

In der Schule konnte ich keine zehn Minuten am Stück still sitzen. Ich wackelte so lange mit dem Stuhl, bis ich umkippte. Dieses Verhalten hatte zur Folge, dass ich am Nachmittag zum “Stillsitzen” in die Schule kommen musste.

Die Zeiten waren hart!

Bei meinen Mitschülern war ich nicht immer sonderlich beliebt. War ich doch eine kleine Petzliese. Ich durfte doch nicht lügen. Dementsprechend wurde ich gehänselt, manchmal sogar verprügelt.

Das Leben ist ungerecht!

Als ich in die Pubertät kam, war ich (und einige Konfirmandinnen) manchmal so albern, dass ich beinahe vom Konfirmandenunterricht ausgeschlossen wurde. Im Schulunterricht das gleiche Szenario.

Mein Redefluss war unerschöpflich!

Auch als junge Mutter überkam es mich immer wieder. So manches Mal hätte ich vielleicht vorher tief durchatmen sollen, bevor ich lospruste. Man ist schließlich nur ein Mensch mit Emotionen.

Je älter ich werde, umso mehr achtete ich darauf zu denken, bevor ich etwas sage. Ein Gegenüber ist schnell verletzt, wenn man nicht die richtigen Worte findet. Das ist wohl die Altersweisheit. Wenn ich jetzt kluge Sprüche klopfe, wird geflissentlich darüber hinweg gesehen.

Manchmal wird mit den Augen gerollt. Manche Menschen sagen dazu die Arroganz der Alten – wie Uschi es sehr schön geschildert hat.

Wie gut, dass ich mit 50 plus endlich altklug sein darf. Es traut sich keiner mehr, etwas dagegen zu sagen, wenn ich Sprüche klopfe oder ungefragt meinen Senf dazu gebe.

Ich habe sowieso das letzte Wort ;)

 

38 Antworten auf „Endlich darf ich altklug sein“

Was hat mein damaliger Mathematiklehrer immer gesagt? :

“Erst Gehirn einschalten, dann Mundwerk betätigen”

*gg*

Zu altklug kann, gerade bei Kindern, doch als sehr “störend” wirken. Man sollte aber immer zweimal hingucken ob es nicht tatsächlich Wissen ist. Jedes Kind ist halt anders und manche wissen mehr als andere.

Als Erwachsener nimmt man sich dann halt doch zurück um nicht anzuecken.

Liebe Grüsse

N☼va

Besser als zu schüchtern gell?! :))
Ich finde ja das man es meist leichter hat, wenn man gerne redet. Durch das reden kommen die Leute zusammen. :)

Liebe Grüße!

:-) Altkluge Kinder können ganz schön nerven! Aber wie Nova schon sagt, man muss wirklich zwischen Geplapper und Wissen unterscheiden.
Ich glaube, dass im Leben einiges leichter ist, wenn man seinen Mund aufmacht und die Dinge beim Namen nennt.
Liebe Grüße :-)

Guten Morgen Sabine,
als Kind war ich total schüchtern. Ich überlege jetzt was besser ist ;)
Heute könnte ich manchmal auch besser still sein:)
Liebe Grüße Tina

Damit Du nicht wieder das letzte Wort hast, müsste ich mir jetzt diesen Kommentar verbeißen, damit Du nicht wieder darauf antworten kannst und somit das letzte Wort hast und ergo recht hast. ???
Herzlich gelacht

Liebe Sabine

richtig so ! Ich habe auch gerne das letzte Wort und habe das Gefühl zu platzen, wenn ich nicht sagen kann, was ich denke. Das war ein langer Prozess und heute mit 50 Jahren, versuche ich erst zu denken und dann zu reden. Gelingt nicht immer, aber ich arbeite dran. Gutes Beispiel, meine jungen Nachbarn haben sich eine Geschirrspülmaschine zugelegt und mein Kommentar, das hatte ich in Euren Alter noch nicht gebraucht und ist das wirklich nötig.. Schon zwei Sekunden später hätte ich mich selber ohrfeigen können. Ui..waren aber nicht sauer, das ist halt der “Altenbonus” :-) Liebe Grüße Andrea

Doch finde ich schon !
Was braucht man eine Geschirrspülmaschine, wenn noch keine Kinder da sind ?
Sind ja auch Stromkosten, das nenne ich überflüssiger Luxus :-)

Ich hätte damals gern einen Geschirrspüler gehabt – auch ohne Kinder. Das war aber noch nicht so selbstverständlich wie heute. Das würde ich jetzt auch nicht vom Alter abhängig machen.

Sowas habe ich ja noch nie gehört ? Wenn man keine Kinder hat, darf man keine Spülmaschine haben? Mit der Hand waschen muss ich aber nicht??

Liebe Sabine es ist wirklich nicht einfach mit vielen Menschen. Es wird lieber negativ gedacht als den Grundgedanken hinter einer Aussage zu sehen. Ich bin auch oft gegen den Strom geschwommen und habe gedacht reden ist Silber schweigen manchmal Gold. Aber ich lasse meine Gedanken nach wie vor raus bevor ich daran ersticke.
LG Petra

Liebe Sabine,
“Altersbonus” ist eine sehr gute Sache, “jetzt sage wir was wir uns denken”, alles Liebe Gabriele

Wie lustig, aber ich muss zugeben, dass mich im Salon all zu altkluge Kids manchmal nerven. Nämlich dann, wenn es halt frech und arrogant wirkt. Wenn ein recht kleines Kind seiner Mutter schon was vormacht und den Haarschnitt kurzer Hand abbricht, weil es jetzt eine Verabredung hat. Oft funktioniert es besser, wenn die Eltern gar nicht anwesend sind.
Ich selbst bin lieber der Zuhörer und brauche kein “letztes Wort”.
Liebe Grüße
Marion

Ganz so ein extremer Fall war ich zwar nicht. Aber als Wortkarg hätte man mich nicht beschrieben. Heute blogge ich, da darf ich ausspeichern. LG Sunny

Ich muss auch ziemlich anstrengend gewesen sein :-) Einfach drauf los geredet ohne Punkt und Komma :-) Das hat sich gelegt :-))) Als Kind finde ich das aber total süß. :-)
GLG Natascha

Sehr schöner Blogpost! Bei mir ist es eigentlich genau umgekehrt. Ich war als Kind und Jugendliche immer eher zurückhaltend und habe mich nicht so getraut, meine Meinung zu sagen. Das habe ich erst mit zunehmendem Alter gelernt und habe damit mittlerweile keine Probleme mehr.

Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende
Anja

So muss das sein, liebe Sabine. Genieße es das letze Wort zu haben. Womöglich gibt’s eine Enkelin, die Dir in dieser Disziplin nichts nachstehen wird :-).
Liebe Grüße
Sabine

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