Gedanken zum Equal Pay Day 2016

Zum Equal Pay Day am 19. März 1026 werden wieder bundesweit die roten Fahnen für Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern wehen. Es ist immer noch so, dass nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes Frauen im durchschnittlich 21,6 % weniger verdienen – für gleiche Arbeitsleistung.

Ich habe zwar keine rote Fahne im Haus, aber eine rote Tasche, die mich heute begleiten darf. Vom Equal Pay Day habe ich im Blog bei Ines Meyrose gelesen (klick HIER). In Deutschland gibt es zwar schon lange einen Frauentag, der Equal Pay Day wurde hier erstmalig 2008 initiiert.

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Persönlich arbeite ich im öffentlichen Dienst, und zwar in einer Anstalt des öffentlichen Rechts. Bei uns gibt es einen Haustarifvertrag, der an den TV-L des Landes Schleswig-Holstein angelehnt ist. Wir haben sogar eine Entgeltordnung. In dieser Entgeltordnung ist genau festgelegt, welches Entgelt für welche Leistung bezahlt wird. Hier wird nicht zwischen den Geschlechtern unterschieden.

Das ist ziemlich modern – und vor allem gerecht. Es gibt in unserem Unternehmen verhältnismäßig viele Führungspositionen, die mit Frauen besetzt sind. Das ist in der freien Marktwirtschaft noch lange nicht selbstverständlich.

Es ist aber nicht nur die unterschiedlich Bezahlung, die vielen Mitarbeitern tagtäglich zu schaffen macht, sondern auch die Unterbringung der Kinder. Was ist, wenn Schule oder Kindergarten plötzlich einen oder mehrere Tage nicht zur Verfügung stehen? Wohin dann mit den Kindern?

In unserem Unternehmen gibt es ein Familienbüro. Auch für Aktivitäten der Kinder in den Ferien wird gesorgt. Die Mitarbeiter haben ebenfalls die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Außerdem gibt es zahlreiche Teilzeitmodelle und Jobsharing.

Ich arbeite in einem familienfreundlichen Unternehmen. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Von daher bin ich heute gern beim Equal Pay Day dabei, um auf solche Misstände aufmerksam zu machen.

 


Kommentare

20 Antworten zu „Gedanken zum Equal Pay Day 2016“

  1. Ja, das ist eine gute Sache. Frauen verdienen meist tatsächlich weniger als Männer.
    Wo es nicht so ist, das ist im Beamtenstatus, da verdienen beide Geschlechter gleich.

    Prima Aktion.

    Lieben Dank und Gruß Eva

    1. Das ist richtig liebe Eva. Bei den Beamten wird ebenfalls kein Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht.

  2. Tja, in Österreich sind es sogar 40% weniger!!! Wir sind die Vorletzten in der EU Statistik und wie man sieht wird hier seit Jahrzehnten wirklich NICHTS gemacht und geändert! Und auch bei uns wird bei den Beamten kein Unterschied gemacht…ich könnte mich über dieses Thema wirklich dauernd aufregen, aber man sieht ja, dass es trotzdem nichts hilft! :(
    Leider….
    Dein Arbeitgeber scheint aber schon mal ein eher morderner zu sein. Ich bin froh, bei einem sehr netten und familiären Betrieb arbeiten zu dürfen, wo ich mich auch sehr wohl fühle. Das ist doch auch schon ein großer Pluspunkt!
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Ob mein Beitrag dazu etwas nützt, das weiß ich natürlich auch nicht. 40 % weniger ist allerdings ein heftiger Unterschied. Wie gut, dass Du Dich in Deinem Betrieb wohl fühlst.

  3. Hi Sabine,

    hui, wieder mal ein Tag, von dem ich gar nicht wusste, dass er existiert und der normalerweise “einfach so” an mir vorbeigegangen wäre ;-)

    Um ehrlich zu sein: Ich weiß nicht, ob meine männlichen Kollegen mehr als wir Frauen verdienen. Und – ich will es auch überhaupt nicht wissen. Weil, wenn es so sein sollte, würde ich mich nur ganz fürchterlich darüber aufregen! (und – meine Aufregung – würde ja doch nix nützen).

    Ähnlich ist es mit solchen “Mottotagen”. Grundsätzlich ja ne gute Idee, aber wird es diejenigen, die es in der Macht hätten, Ungerechtigkeit zu beheben, auch wirklich erreichen? Bzw. diese Leute überhaupt interessieren?

    Lg, Annemarie

    1. Wer weiß. Vielleicht könntest Du dann auch ein höheres Gehalt fordern. Ich glaube schon, je mehr (vor allem Frauen) auf solche Missstände aufmerksam machen, desto besser. Und wenn es nur einer von den “richtigen Leuten” liest. Hauptsache, es bewegt sich etwas.

  4. meyrose

    Danke, dass Du auch spontan etwas dazu geschrieben hast und meinen Beitrag erwähnst. Und es freut mich, dass Du es gut getroffen hast.
    LG Ines

    1. Darüber bin ich wirklich glücklich liebe Ines :)

  5. Tja, es ist nicht nur das Gehalt, da hast du leider Recht. Ich könnte ganze Arien singen, so groß ist mein persönlicher Erfahrungsschatz zum Thema Ungleichbehandlung. Und damit bin ich wohl nicht alleine.
    Aber es bewegt sich was, langsam aber immerhin.
    LG Andrea

    1. Oje liebe Andrea. Damit bist Du ganz bestimmt nicht alleine.

  6. Die Idee dahinter finde ich super . Das setzt auf jeden Fall ein Zeichen . Mal sehen nächstes Jahr versuche ich daran zu denken . Und dann mache ich einen richtigen Post dazu . Jetzt war es ein wenig knapp ;) Habe nämlich mehrere rote Taschen ;))
    LG und ein schönes We für Dich

    1. Das ist bei mir auch eine spontane Aktion liebe Heidi ;)

  7. liebe sabine, es ist wirklich sehr sehr viel wert, wenn das unternehmen familienfreundlich ist, toll!
    hab ein schönes restwochenende!

    1. Das ist sehr viel wert liebe Jenny. Auch wenn man im öffentlichen Dienst keine Top-Gehälter verdient. Ich kann mich nicht beklagen.

  8. Elisabeth

    Liebe Sabine,

    bei mir fielen die Unterschiede weg.
    Ich war Beamtin.

    Herzliche Grüße
    Elisabeth

    1. Du hattest Glück liebe Elisabeth :)

  9. Noch nie von gehört finde ich deinen Post klasse. Vor allem ist es so toll zu lesen wie es bei euch in der Firma ist. Würde man sich wirklich überall wünschen, denn ganz klar ist doch:

    Bezahlt werden sollte nach Leistung und niemals nach Geschlecht.

    Wünsche dir noch einen schönen Sonntag und sende viele Grüsse

    N☼va

    1. Ich sehe das genauso. Leider sind wir noch meilenweit davon entfernt. Von daher bin ich froh, dass ich in meinem Betrieb gerecht bezahlt werde.

  10. Den Tag kannte ich auch noch nicht. Da ich selbständig bin, rauscht das Thema etwas an mir vorbei. Aber es ist echt traurig, dass sich nach so vielen Jahren im Kampf um Gleichberechtigung immer noch solche Lücken auftun. Da hast Du ja echt Glück, dass es bei Euch so gut geregelt ist. Ist ja auch richtig. Der Staat sollte zumindest mit gutem Beispiel vorangehen.

    1. Das denke ich auch. Als Selbständige kann man seine Preise zum Glück selbst festlegen.