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Spitzenkleid über Stoffhose – oder: Wie ich mich vom Acker machte

Ach, das hätte so romantisch werden können. Ich wollte schon immer Bilder von mir auf einem Feld mit Strohballen. Fast wäre dieses Ansinnen voll in die Hose gegangen. Dabei fing alles ganz harmlos an.

Das Feld am Straßenrand mit den aufgerollten Strohballen entdeckte ich auf der Heimfahrt nach dem Besuch bei meinem Vater im Pflegeheim. Auf der Ecke war ich vorher noch nie, aber ich wusste zumindest wie ich da hinkomme.

Kurz zuvor war ich mit meinem Mann noch beim Lieblingsgriechen essen. Im Anschluss daran beschloss ich spontan, mich auf den Weg zum Feld zu machen.  Das Licht war abends um halb acht nicht mehr das Beste. Immerhin fand ich relativ schnell einen geeigneten Strohballen. Kamera und Stativ wurden flugs aufgestellt und die Fernbedienung gezückt. Irgendwie funktionierte das blöde Ding nicht. Also den 10-Sekunden-Selbstauslöser gedrückt und in Pose gestellt. Ich dachte noch: “Das wird nix!”. Egal. Immer lächeln.

In der Ferne erblickte ich einen Trecker mitten im Feld. Eigentlich wollte ich noch mehr Fotos schießen. Im Hintergrund siehst Du Strohballen in der Sonne. Das Wetter war eh nicht berauschend an diesem Tag. Wind und immer wieder Schauer. Da muss man doch ein paar Sonnenstrahlen ausnutzen. Ich wäre so gern noch weiter ins Feld gelaufen.

Dazu kam es leider nicht. Der Trecker setzte sich demonstrativ in Bewegung und fuhr genau in meine Richtung – an mir vorbei. Da packte ich meine sieben Sachen und machte mich ganz schnell vom Acker! Denn der Bauer auf dem Feld war mir auf den Fersen!

Nein, halb so schlimm. Der muss sich gedacht haben, dass ich nicht alle Zacken in der Krone habe. Ich meine, was würdest Du denken, wenn plötzlich jemand auf Deinem Feld erscheint, ein Stativ aufstellt, sich in Pose “schmeißt” und Selbstaufnahmen macht. Genau das!

Die Aufnahmen mit dem Spitzenkleid über der Stoffhose waren jedenfalls im Kasten. Viel Hoffnung auf gute Bilder machte ich mir nicht. Zu Hause war ich dann ganz überrascht, dass doch noch einigermaßen passable Fotos zu sehen waren.

Manchmal verfluche ich es, dass ich keinen Fotografen habe. Mein Mann hat dazu überhaupt keine Lust. Also nix mit Blogger- oder Insta-Husband. Im Urlaub oder wenn wir unterwegs sind kann ich ihn manchmal dazu überreden. So bleibt es bei den Selfies. Die sind zwar nicht perfekt, dafür individuell.

Ach ja, am nächsten Tag waren die Strohballen vom Acker verschwunden.

37 Antworten auf „Spitzenkleid über Stoffhose – oder: Wie ich mich vom Acker machte“

Ich kann es gut verstehen, dass Dir so manches Mal ein Fotograf fehlt. Schade, dass Dein Mann dazu keine Lust hat. Ich bin wirklich froh und meinem Mann dankbar, dass er mich immer mit so viel Geduld fotografiert. Outfitbilder von Feldern sind ja derzeit groß angesagt. Für mich ist das allerdings nichts, weil ich dann einen heftigen Heuschnupfenanfall bekommen würde ;-))). Zum Glück konntest Du genügend Fotos für Deinen Blog machen.
Hab einen schönen Sonntag.
LG
Ari

Ich habe den Bauern vorher angerufen und gefragt, ob ich auf seinem Feld herumhampeln darf. Er war erst etwas grummelig, hat es aber erlaubt und den Beitrag später bei sich auf Facebook geteilt. Sowas ist bei spontanen Aktionen nicht immer möglich, aber Du hättest den Treckerfahrer ja ansprechen können.
Liebe Grüße
Bärbel

Schöne Bilder sind entstanden, liebe Sabine und dafür, daß Du Dich selbst fotografiert hast, gibt es nichts auszusetzen! Du zeigst Dich heute in meiner Lieblingshose, ich finde sie absolut klasse, sie steht Dir so wunderbar. Überall sind die Felder schon fast abgeerntet, die Sonne scheint nun schon etwas tiefer und bald beginnt der Herbst, was mich, wie jedes Jahr ein wenig wehmütig macht, obwohl ich sonst nicht der melancholische Typ bin.
Viele Grüße zum Sonntag sendet Dir Grit.

Den Anspruch von perfekten Bildern hatte ich nie.
Man muss erkennen können was ich zeigen will.
Mein Mann hat auch nicht immer Lust. Aber wenn wir das
vorher absprechen fahren wir auch gerne mal einfach los
Finde Deine Bilder wirklich gelungen . Sehen echt klasse aus.
Bei mir sind auch ganz oft die Bilder schön die , wo ich gar nicht
extra posiere. Strenge ich mich zu sehr angucke ich auch :)
LG heidi

Liebe Sabine,
da für sind die Fotos aber echt klasse geworden. Schön die Abendstimmung mit der Sonne im Hintergrund.
Du weisst ja wie ich mich anstelle wenn ich selbst Fotos machen muss. Es ist nicht immer ein Fotograf zur Stelle wenn ich Fotos machen will und nerven möchte man die Lieben damit ja auch nicht. Da bin ich bei Dir.
Ich hab leider immer wieder vergessen wie das nochmal alles funktioniert, wenn ich welche selbst machen will. Deshalb dauert das dann ewig.
Lustig Deine Geschichte, wobei ich mir vorstellen kann dass Du nicht sonderlich lachen musstest drüber als Du da auf dem Feld standest.
Liebe Grüße Tina

Liebe Sabine, ich kenne das sehr gut was Du beschreibst… meine strohballen-fotos sind in der Bretagne entstanden, die Kamera notdürftig am Auto-außenspiegel befestigt… mein Freund macht gerne Fotos, wenn er dabei ist, aber ich bin ja oft allein unterwegs… Übung macht den Meister, glaub mir… ! Mir ist so was immer peinlich, wenn wer guckt oder so…? Liebe Grüße Maren

Ich lach mich kaputt, kann den Bauern aber verstehen. Hier in der Gegend sind Ganoven unterwegs, die Strohballen anzünden und Heuballen aufschlitzen (die faulen dann). Er hat aber bestimmt gefeixt, als er erkannt hat, wen er da verjagt.
Lieben Gruß
Ilka

Oh je. Bei uns schaut ein Bauer auch schon mal blöd. Sofern er von den Fotos was mitbekommt. Mit Stativ ist das natürlich noch “auffälliger”. Schad, dass Dein Mann nicht hin und wieder auch zu Hause die Kamerea in die Hand nimmt. Aber wenn jemand das mit Widerwillen tut, werden auch die Fotos nix.
Strohballen sind natürlich immer ein gutes Beiwerk auf Fotos, sind toll geworden, Deine Bilder.
Witzige Komi mit derm sportlichen Shirt und der romantischen Spiitze.
BG Sunny

Ich liebe Strohballen-Fotos :-) Ich kenne hier inzwischen jeden Landwirt und habe die “Darf-alles”-Erlaubnis. Selbst Fine braucht keine Leine mehr. Ich hätte aber auch einen Riesenschreck bekommen, wenn da plötzlich ein Trecker an mir vorbeigesaust wäre.
Dass du da mit den Bildern so auf die Reihe kriegst, finde ich bewundernswert. Wenn ich niemanden zum Fotografieren hätte, wäre ich wirklich aufgeschmissen. Versucht habe ich das mit den Selfies ja auch schonmal, aber ich brauche dafür Stunden um Stunden…
Liebe Grüße
Fran

Am Anfang habe ich ebenfalls sehr lange gebraucht für die Selbstaufnahmen. Mit meiner jetzigen Kamera geht das sehr gut. Mittlerweile weiß ich, wie ich sie richtig bediene. Du wohnst noch etwas ländlicher als ich und hast vermutlich eher direkten Kontakt zu den Bauern. Irgendein Plätzchen findet sich für mich immer :)

Hihi, ja für andere leute muss das immer komisch aussehen, wenn man komplett alleine Bilder macht. Mit einem Fotografen geht das immer noch. Immerhin hast du ja trotzdem ein paar tolle Fotos in der kurzen Zeit hinbekommen :)
Liebe Grüße
Sarah

Wenn ich der Bauer wäre, würde ich es auch seltsam finden, dass jemand Bilder auf meinem Land macht! kkkkk
Du hast eine schöne Kulisse gewählt, danke für die Inspiration! Die Fotos sind trotzdem schön geworden! Sind super schöne natürliche Fotos entstanden!
Liebe Grüße,
Claudia

Liebe Sabine, ich habe eh einen Heidenrespekt vor Dir, dass Du Deine Fotos selber machst – und dass die außerdem noch so schön werden! Die Fotos am Strohballen gefallen mir sehr, auch wenn es natürlich schade ist, dass der Bulldog Dir so auf den Fersen war. Aber vielleicht hat der die Ballen noch am selben Abend eingefahren?
Liebe Grüße, Rena
http://www.dressedwithsoul.com

Oh ja das kann ich so gut verstehen. Ich muss auch immer suchen, wer die Fotos für mich macht.
Schade, dass dein Mann dazu keine Lust hat, aber auch das kenne ich.
Ich muss sagen, die Bilder finde ich super und ich mag solche Heuballen-“Orte”. So schön, wobei ich auch auf dem Land aufgewachsen bin und da immer direkt Heimweh habe ;)

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