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Die Erinnerungen schwappen hoch, als sei es gestern gewesen. Dabei ist es schon SEHR lange her. Denn bereits vor 20 Jahren hat es “klick” gemacht.
Meine Raucher-Karriere begann mit knapp 16 Jahren. Damals in den 70ern war es cool, wenn man rauchte. Man gehörte irgendwie dazu. Eigentlich wollte ich niemals in meinem Leben anfangen zu rauchen. Wenn die anderen Jugendlichen an der Zigarette zogen und mich vollqualmten, empfand ich das als sehr unangenehm. Die Augen brannten, ich musste husten und bekam schlecht Luft. Damals durfte man noch in geschlossenen Räumen rauchen – auch in Jugendzentren. Anschließend stanken die Klamotten bis zum Himmel.
Zigaretten gab es an jeder Ecke im Automaten. Da stand nicht drauf:
“Bitte erst ab 16 Jahren bedienen”.
Ausweiskontrolle? Fehlanzeige. Die Glimmstengel bekamst Du im Supermarkt an der Kasse ohne murren – ebenso wie Alkohol. Wer zu jung aussah, nahm sich einfach einen älteren Kumpel oder eine Freundin mit. Das ist heute sicherlich nicht anders.
Keine Rücksichtnahme auf Kinder
Meine Eltern waren seit jeher Raucher. Auf Kinder wurde früher auch in geschlossenen Räumen keine Rücksicht genommen. Sowohl im Haus wurde geraucht als auch im Auto, wenn wir mit der Familie unterwegs waren. Die Eltern qualmten vorne, während wir Kinder auf den Rücksitzen saßen. Das war einfach so üblich. Es hat sich niemand Gedanken darüber gemacht, ob es den Kindern schaden könnte.
Wie meine Raucher-Karriere begann
Kurz vor meinem 16. Geburtstag hatte ich eine plötzliche Eingebung, dass ich zumindest mal eine Zigarette probieren müsse, um überhaupt mitreden zu können. Ich war längst auf einer weiter führenden Schule – viele meiner Mitschüler süchtig nach den Glimmstengeln. Nach der ersten Zigarette wurde mir schlecht, ich bekam Kreislaufbeschwerden, und mir wurde schwindelig. Trotzdem zündete ich nach einigem Abstand eine weitere Zigarette an. Anfangs vergingen einige Tage dazwischen. Der Abstand wurde jedoch immer kürzer, bis ich der Sucht völlig erlegen war. 10 bis 15 Zigaretten rauchte ich durchschnittlich am Tag.
Gut ging es mir dabei nicht, aber das ignorierte ich. Die Luft wurde knapper. Das Essen schmeckte anders. Ich hatte oft Kopfschmerzen.
Das Ende – endlich rauchfrei
Inzwischen war ich Mutter von zwei Kindern. Mit dem Rauchen hatte ich nach den Schwangerschaften trotzdem wieder angefangen – wie so viele. Im Kopf hatte es einfach noch nicht gefunkt. Allerdings gefiel es mir immer weniger, in einem Kinderhaushalt zu qualmen. Auch wenn mein Mann und ich “nur” in der Küche bei offenem Fenster rauchten: Für die Kinder war es eine Belastung. Und nicht nur für die.
Mich selbst plagte mittlerweile ein Raucherhusten, der mir Angst machte. Ich hatte zwar immer wieder versucht aufzuhören, es aber nie ganz geschafft. Jedes Mal, wenn ich dachte, ich sei über den Berg, siegte die Sucht. Eine Zigarette geht doch. Ich kann jederzeit wieder aufhören. Pustekuchen! Das klappte natürlich nicht. Entweder ganz oder gar nicht.
Eines Tages bekam ich das Buch von Allen Carr “Endlich Nichtraucher” in die Hand. Dieses Buch machte in den 1990ern die Runde. Es ist bei Amazon immer noch in der 71. Auflage erhältlich.
Nachdem ich dieses Buch “durch” hatte, wurde mir bewusst, WARUM ich überhaupt rauche und wie ich mich davon befreien kann. Reines Kopfkino. Ich setzte mir einen Zieltermin, an dem ich diese Sucht endgültig begraben wollte.
Und dann habe ich tatsächlich von einem Tag auf den anderen nicht mehr geraucht, nicht einmal an einer Zigarette gezogen.
Einmal wäre ich nach 6 Wochen fast schwach geworden. Doch der Anflug war schnell vorbei.
Das ist jetzt 20 Jahre her. Davor rauchte ich 21 Jahre! Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich es geschafft habe.
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